Wiener Diözesangeschichte 1960 - 1996

Dieses Gelübde wurde audi bisher jährl. in Erfüllung gebradit; allein, da nunmehro einige benachbarte Ge meinden auch an dieser Andacht zu M. prozesionaliter Antheil zu nehmen anfangen, so erklärte uns unser hochw. H. Ffr., daß diese Andacht der einge führten Gottesdienstordnung entgegen seye u. daß selbe ohne höherer Bewilligung an einem Werktage nicht abgehalten werden dürfe. — Aus diesem Grunde wendet sich die unterzeichnete Gemeinde an ein Hochw. Consist. mit der gehorsamsten Bitte: daß die ses feyerl. Hodiamt auch künftighin an eineml Werk tage abgehalten werden dürfe u. verspricht im Ge genteile, daß sie auch die übrigen Versprechungen u. Andachtsübungen um so genauer u. gewissenhafter zu Werke gehen werde". Unterschr. der Ortsrichter u. ein Geschworener. 4. 1818 Mai 7. Pazmansdorf. Begleitschreiben des Dechants an das Konsist. 5j 1818 Mai 28. Konsist. läßt dem Dechant u. der Gemeinde M. mitteilen, daß dem den 1. f. Verordnun gen ganz entgegengesetzen Gesuch nicht willfahrt wer den könne, die Gemeinde M. aber an einem Sonntag ein feierl. Hochamt wegen Abwendung der Gefahr ab halten lassen dürfe. — Kopie. Mappe 280/8. Kirchenglocken. 1. 1751. Pfarrer Paul Kimmerstorfer v. Gnaden dorf ersucht das Konsist., die Gruft in M. öffnen und etwa sich darin befindliche kupferne Särge zur Gie ßung einer Glocke — die große Glodce ist nämlich zersprungen — verwenden zu dürfen, und dies, wenn auch in den Särgen einige Verstorbene lutherischer Konfession bestattet seien, was allerdings nicht schriftlich nachweisbar sei. Rückverm. d. Konsist., daß der Bericht bei der Kanzlei aufzubehalten sei. Wien, 14. Juli 1751. Mappe 280/9. Pfarrliches Einkommen. 1. 1649 Juli 14. M. Betrifft Einkommen. 2. 1653 (?) April 30. Detto. Bericht ans Passauer Konsist. u. a., „daß mehrerer Theil ab acatholicis ent zogen worden etc." 3. 1671 Juni. Franz Josef Zarzaroll, Doct. consistorial. Passaviensis berichtet dem Passauer Konsist von seiner persönlich vorgenommenen Inaugenschein nahme des Zustandes u. des Einkommens der Pfr. M. — Dazu ein Einkommensverzeichnis. 4. 1762 Jänner 14. Wien. Regierung erteilt dem Passauer Konsist. seinen Consens wegen Pfarrhofbau durch den Patron Grafen Sinzendorf. 5. 1781 August 23. M. Fassion. über die jährl Einkünfte. Unterschr.: Pfr. Nik. Jancha, — 1 Siegel. 6. 1782 Dez. 7. M. Detto. 7. 1795 Jänner 9. Wien. Das erzb. Konsist. wird beauftragt, Pfr. M. Peregrin Dworzack auf sein Ge such um Verleihung einiger Meßstipendien zu bedeu ten, daß ihm zufolge Hofbescheid 50 fl. für 100 nachzulaßende Messen beim Universalkammeralzahlungsamt angewiesen werden, wegen deren Intentionen er sich zugleich bey der Stadthauptbuchhaltung in Stif tungssachen zu melden hat. — Konzept. 8. 1801 Dez. 10. M. Fassion. Unterschr. Pfr. Anton Fritz. — 1 Siegel. 9. 1812 August 9. Detto. 10. 1822 Okt. 1. M. Detto. 11. 1823 Jänner 20. M. Der Pfarrer meldet, daß er um 44 fl. 59 2/4 Kr. M. M. unter der Congrua stehe und bittet daher das Konsist., für ihn die Ergänzung der Congrua aus dem löbl. Religionsfond zu veran lassen. — Unterschr. Pfr. J. Nep. IGsching. 12. 1823 Februar 3. W. Wird vom Konsist. weiter empfohlen, da Pfr. Gsching „ein sehr geschickter, sehr eifriger, besonders um privat Gymnasialunterricht verdienter Seelsorger sei." Konzept. 13. 1833 Juli 5. Die Nö. Landesregierung fordert das Konsist. auf, sich über obiges Gesuch zu äußern und die Pfarr-Errichtungsurkunde, die sich vielleicht im f. e. Archiv oder bei der Pfarre befinden dürfte, beizuschließen. — Konzept. 14. 1823 Juli 31. Wien. Konsist. an die Landesre gierung: „Da die Pfr. M. eine alte Pfr. ist, für die nach den bestehenden Direktiven die gesetzliche Portio canonica noch immer mit jährl. 300 fl. W. W. zu berechnen ist, so hat das Konsist. in Erledigung die ses Berichtes den Pfr. Gsching mit seinem Gesuche um Erfolglassung einer Congrua 'Ergänzung umso mehr, im Nahmen der Regierung, zurückzuweisen, als eine Congrua Ergänzung nur für solche Pfarren an gesprochen werden kann, die aus demselben entweder ganz oder zum Theile dotiert sind." 15. 1833 August 11. Oberleis. Äußerung des De kanates Gaubitsch über dieses Congrua Ergänzuhgsgesuch: Die Pfr. M. besitzt gegenwärtig keinerlei eigentliche Urkunde über ihre Einkünfte u. Gerecht same, außer ein kleines Grundbuch über der Pfr. un tertänige Gründe zu Zwentendorf, das bei Gelegen heit eines Zehentstreites mit der Grafschaft Hagen berg an das Kreisamt vor einigen Monaten hinge schickt werden mußte. Dem mitfolgenden Gedenk buche gemäß, das erst i. J. 1813 errichtet wurde, pag, 9 soll diese Pfarre sehr alt u. früher bedeutend fun diert gewesen sein. In den Religionskriegen 1560 ging sie aber ein u. wurde erst ü. J. 1661 wieder errichtet, Sie mag ursprünglich gut dotiert gewesen sein; ihre Einkünfte mögen nach Zerstörung der Stadt und Be sitznahme andersgläubiger Gutsherrn eingezogen und sämtliche Urkunden entweder vernichtet oder nach Hagenberg genommen, bei Wiederherstellung derseloen 1. J. 1661 ein Teil der Einkünfte zur Errichtung oder doch Verbesserung der Pfarren Gnadendorf und Hagenberg verwendet worden sein; denn vor dem benannten Jahr wurden die nahegelegenen Pfarren Hagenberg und Michelstetten von Gnadendorf aus excurrendo versehen. (Fortsetzung folgt) Herausgeber, Verleger und Eigentümer: Erzb. Ordinariat, Wien I, Rotenturmstraße 2. — Verantwortlicher Schrlftwalter: Univ.-Frof. Dr. Franz Loldl, Wien I, Rotenturmstraße 2. — Druck und Versendung: Mechitarlsten-Buchdruckerei, Wien VII, Mechitaristengasse 4. 60

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