Wiener Diözesangeschichte 1960 - 1996

Konsist.: P. Heinrich Weiß, 79 Jahre alt, hat um Ent hebung gebeten. An seiner Stelle soll der frühere Moraltheologe P. Ignaz Kaiblinger ernannt werden, der bereits die Jurisdiktion für die Lokalle Zwemdorf hat... Wird erteilt. • 4. 1843 Okt. 8. Melk. Abt Wilhelm an das Konsist.: P. Anton Foringer, 1823 geweiht, bereits Koop. auf den Pfarrstationen des Stiftes: Gainfarn, Lassee, Weikendorf, Leobersdorf und Ravelsbach, der in den letzten Jahren auf den Weltpriesterstationen zu St. Ägyd, Ybbs, Ruprechtshofen und Spitz zeitliche Aus hilfe geleistet hat, wurde auf die Lokalie Meiseldorf befördert. Es wird lom Verleihvmg der pfarrl. Juris diktion gebeten. — Wird erteilt. 5. 1845 Dez. 3. Melk. Derselbe bittet nach der Ver setzung P. Foringers nach Untersiebenbrunn für den 1823 geweihten und von Traiskirchen hieher berufenen P. Ferdinand Hartmann um die pfarrl. Jurisdiktion, weil er bestens qualifiziert erscheint. — Wird erteilt. 6. 1847 Okt. 5. Wien. Derselbe bittet um die pfarrl. Jurisdiktion für den seit 1827 geweihten P. Hugo Pröll, Koop. zu Weikendorf, an Stelle des nach Groissenbrunn beförderten P. Hartmann. — Wird gewährt. II. Kirchensachen. Erbauung der Kirche 1691. 1. 1690. G. Der Richter legt im Namen der Ge meinde G. dem Passauer Konsist. folgende Bitte vor: Da sie nach Verstreichung der Pest- und Kriegsgefahr durch göttl. Schutz von allerseits großem Unglück be wahrt worden tmd weiterhin davor bewahrt bleiben möchten, haben sie durch ein Gelübde versprochen, dem hl. Josef „als einem des Lands N. 0. erwählten Vorbittungspatron" in Meiseldorf — das 70 Häuser zähle und weil sie zur Pfarrkirche Ravelsbach eine gute Stunde hätten — eine Kapelle auf eigene Kosten zu erbauen und ewig zu erhalten, „darinn erstlichen an dem Tag deß hl. Joseph ain gesungen hl. Ambt und Prädig, imd den andren der gleichen solennen Gottsdienst auch an dem Sonntag nach Bartholme, alß am alhiesigen Kürchtag, damit wür solchen mit dem Lob Gottes anfangen, auf unser Unkosten und billichen Bezallung aines H. Geistlichen v. Ravels bach, weillen wür in dero dem lobl. Closter Mölkh angehörigen Pfarr liegen, halten lassen wollen. Nicht weniger, alß wannzu Zeiten, auch die Geistliche welche deß Almosen absamblen allhero komben, ain hl. Meß lösen derfften, wodurch auch denen armben, alten, schwachen und krumpen Leithen ein großer Seelen trost widerführe. Zumahlen dies wie leichtlich zuer achten, ohne dem gahr selten nadi Ravelsbach um der weiten entlegenheit willen nicht komben können, und also deß doch vonnöthen habenden Seelen. Trost genzlich beraubet sein, Ingleichen wann uns Gott einige Straffruthen durdi Wasser, Feuer, Wötter, Schaur, Krankheiten, Krieg und anderen Straffen zeiget, daß wür in solcher Capellen um gnädigste und barmher zigste abwendung alles übles tnsgesambt mit ainem gottgefälligen gebett, Gott einhöUiglich anruffen, bit ten und betten kundten. Wann wür aber zur Erbauung gemelter Capelln und darin haltender Gottesdienst wie auch daß wür nur auf vier oder fünff alß mehriste Stüffter, doch gegen Bezallung aller gewöhnli chen Stollen, unsere begräbnus in dieser Capelln anstöllen und halten dürfften, Eure fürstl. Gnaden gnä digsten Consens unumbgänglich vonnöthen". — Rücikverm.: Dem H. Abt zu einer Erklärung zuzustellen Wien 12. I. 1691. 2. Ohne Datum (1691). Der zuständige Dechant und Pfr. Joh. Seb. Emst berichtet dem Pass. Konsist., daß er obiges Memorial am 15. Juli dem Pfarrvikar v. Ravelsbach durch seinen decanats cursorem übersandt, aber keine Antwort erhalten, sich deshalb eine Woche darauf nach Meiseldorff begeben habe, den Kapellen platz zu besichtigen und befunden, daß er ziemlich günstig liege und nicht unbequem zur Erbauung der Kapelle sei, daß das Dorf bei 70 Häusern habe, darin bei 450 Communicanten lebten, unter denen nicht wenige bei 50, 60, auch 70 Jahre alt seien, daß das Dorf von seiner Pfarrkirche R. bei einer Stunde oder wenigstens % Stunden entfernt liege, „der Weg bey Wlnteraeit und Regenwetter wegen eines kleinen Bergs und laimig auch sciiwarzer Erden, absonderlich für die schwangeren Weiber, alten und krankhaften Personen beschwerlich sei". Nach seiner Augenscheinvomahme und weil der Pfarrvikar v. R. gesehen habe, daß es nicht nach seinem Konzept gehe, habe sich der zu ihm verfügt... Untemelchneter ersucht nun, den Supplikanten die Lizenz für den Bau der Kapelle mit den Ausmaßen von 8X4 Klaftern zu erteilen, wenn neben anderen Condizionen auch folgende erfüllt seien: daß der Bauplatz von aller weltl. Jurisdiktion u. Gerechtigkeit von Seiten der Dorf- u. Grundobrigkeit befreit sei, aber dem Passauer Ordinarius cediert, übergeben u. der Pfarrkirche incorporiert u. einver leibt werde; die Kapelle tJotiert werde, um ihren Bau zu erhalten; einen Seelsorger v. R. zwei taugliche Männer v. Meiseldorf (welche die von dem pro dote gegebenen Weingarten oder Äckern empfangene Nutz nießung u. etwa einkommende Opfer vermeltem Seel sorger V. R., jedoch in loco zu M. jährl. oder wenig stens alle 2. Jahr in Beisein von Richter u. Gemeinde oder Ausschuß der Gemeinde „verraiten?") pro confirmatione so oft es vonnöten u. bräuchig, vorstellen; zwei Schlüssel angefertigt werden, damit auch die schwangeren Weibspersonen u. alte „mißlsichtige" Leute bei üblem Wetter ihre Andacht darin verrichten können, weiters noch je ein „Ladschlüssel für den un teren u. den oberen Kapellenvater bereitgestellt wer den; der den Gottesdienst haltende Priester v. R, zu friedenstellend bezahlt wird"; kein „vom Ordinarius nicht approbierter Priester" zum Meßlesen zugelassen, noch einer aus der Nachbarschaft berufen werden darf, damit er gegen Bezahlung eine Messe zelebriere; die nötigen Paramente verschafft werden und in keinem Punkt widerhandelt werde... 3. 1808 Jänner 8. Großmeiseldorf. Inventarium d. Pfarrkirche: An Silber: 1 kupferne vergoldete Mon stranz mit falschen Steinen, 1 ganz Silber vergoldeter Kelch mit falschen Steinen, vom Stift Melk hergelie hen, 1 ganz Silber vergoldeter Kelch ohne Steine, 3 sil berne Kapseln zum hl. öl,2silberne Kapselnim Speis beutel, 1 kupfer vergoldetes Ciborium, 1 messing vergoldete Kreuzpartikel, 1 detto Johamiespartikul, 2 ord. Rauchfässer samt Schiffet, 2 zinnerne Opferkandl samt 2 Tassen, 1 zinnerne Taufschüssel, 2 Buschenkrüg von Zinn, 1 zinnerne Flasche für das Tauf wasser. — An Stiftungskapitalien in fimdis publicis 150, 280, 250, 230 fr. — An „eigenthümlichen" Kapita75

RkJQdWJsaXNoZXIy NzM2NTQ=