Wiener Diözesangeschichte 1960 - 1996

Sbändige Geschichte des Bistums Tschanad-Temensvar heraus. — Gemeint ist das f. e. Alumnat am Ste phansplatz. Die Bezeichnung Stephaneum wurde nicht gebräuchlich. 0 Zschokke Hermann, Die theol. Studien u. An stalten der kathol. Kirche in Österreich. Wien 1898, 522 ff. — Diese Stiftung wird jedoch nicht erwähnt. Auch das Original des Stiftungsbriefes ist nicht auf findbar. Doch ist im Bischöfl. Archiv in Temesvar das Schreiben der Temesvarer Administration „An den bischöfl. Herrn Ordinarius Grafen von Engl", Temes var, den 23. 7. 1759, erhalten: „Hochwürdigster Hochu. Wohlgeb. Reichsgraf! Uber in die in Betreff Unter haltung zweier geistlichen Alumnorum in dem zu Wien zu unterrichten antragenden Seminario gemacht untertaenigste Vorstellung, haben ihro kais.-kgl. Maj. sich dahin mildest erschlossen, dass um den hierlandes sich immer aeusserenden Mangel an Seelsorgern zu steuern, von dieser ihro Landes-Administration seiner Zeit, nachdem bemeldetes Seminarium erst mit Anfang naechstkünftigen Novembris eröffnet werden wird, zwei derlei Alumni ex Philosophia und wenn es anders tunlich praeferenter zwei deren illyrisch u. wallachisch u. etwa auch der hungarischen Sprache kundige Banatische Landes-Kinder, nebst der Eröff nung des Administrations Gutmeinung respectu saemtlicher um diese Alumnatus sich hervortuender Competenten, praesentiert, sofort wenn einmal wie derholte Alumni in das Seminarium wirklich einge treten, für jeden derenselbenjaehrlichen zweihundert, zusammen also vierhundert Gulden, aus hiesiger Ka merai- u. Provinzial-Haupt-Cassa dem wiederholten Seminario bezahlet werden". — Ein amtl.Verzeichnis führt die Stiftung folgenderweise an: „Anno 1760, die 2. Januarii Sacratissima Maiestas fundavit Viennae 5 alumnos sub directione modemi eminentissimi card. Migazzi. A. a. O." Auch andere Akten berufen sich auf diese Stiftung. 2) Der Stiftungsbrief v. 13. 6. 1760 ist erhalten: „Anheut zu entgesetzten Dato ist zwischen der hochlöbl. kais. u. kgl. Hofkammer an einem, dann dem hodiwürdigst, hochgeb. H. Christoph aus denen Gra fen V. Migazzi v. Waal u. Sonnenthurn, Erzbischofen zu W., etc. im Namen eines Priester-Hauses allhier (Wien) andernteils nachstehender Stiftungsbrief ein gerichtet u. erschlossen worden u. zwar weilen " A. a. O. ") Hist. Datensammlung zur Gesdiichte d. Diöz. Tschanad (ung.), Budapest 1873, I 428. *) Wiener Hofkammerarchiv: Hung. Cam. 9. 11.5. 1763. ')Bischöfl. Archiv Temesvar: Forulus: Semina rium. Fase. Seminarium Vienn. Schreiben d. Landes administration an Bischof Engl v. 6. 11. 1761. Wieder Administrationspräses anführte, konnte er dem Bischof nicht früher Mitteilung machen, da dieser erst jetzt aus Wien zurüclcgekehrt sei. ®) Bischöfl. Archiv Temesvar, a. a. O. Schreiben der Adm. an Bischof E. v. 12. 7. 1762. ') In anderen Schriften: Bessely. ®) A. a. O. Schreib, d. Adm. an Bischof E. v.22.9. 1764. 0) A. a. O. Schreib, d. Adm. an Bischof E.v.29.11 1762. A. a. O. Schreib, des „Seminar-Präsidenten" an Bischof E. v. 23. 1. 1765. Die Unterschrift ist un leserlich. ") A. a. O. Schreib, d. Adm. an Bischof E.v.27.0. 1765. A. a. O. Schreib, der Bergwerksdirektion an Bischof E. V. 11. 6. 1766. ") A. a. O. Schreib, an Bischof E. v. 9. 10. 1766. '*) A. a. O. Sdireib. d. Adm. an Bischof E. v. 24. 12. 1768. A. a. O. Schreib, d. Adm. an Bischof E. v. 20. 11. 1768. ") A. a. O. Schreib, d. Adm. an Bischof E.v.17.9. 1773. 1^) A. a. O. Schreib, d. Bergwerksdirektion an Bischof E., Orawitza, 29. 10. 1773. Bischöfl. Archiv Temesvar: Protocoll. Consist. Tom. IV. pg. 86. Punkt 2: „Dellarics Matthäus, alumnus Viennensis pro jurisdictione administrandisacramenta examinatur". Ebd.; Fase. Sem. Vienn. Schreib, d. Adm. an Bischof E. V. 6. 9. 1775. 20) A. a. O. Schreib, d. Adm. an Bisdiof E. v. 2. 12. 1775. 22) A. a. O. Schreib, d. Adm. an Bischof E.v.28.3. 1776. 22) A. a. O. Sciireib. d. Adm. an das Tschanader Bischöfl. Konsist. v. 28. 9. 1776. Der „Präsident" des Wr. Stephaneums korrespondierte immer lat. mitdem Bischof, die Temesvarer wie auch die Bergwerksdi rektion immer deutsch, und zwar auf einem ganzen Bogen Papier mit einem großen Siegel (mit einem zweiköpfigen Adler), oft mit Unterschrift von 3 bis 4 Beamten. 2«) Bischöfl. Archiv Temesvar: Status Parrodiiarum IDioecesis Tschanad (u. f. d. Weitere). 2') Vgl. dazu auch DUHBL 1934,54.—NB.Bischof Engl nahm zahlreiche Neugeweihte vorerst als Hofkapläne oder bischöfliche Zeremoniäre zu sich, um sie näher kennen zu lernen, disponierte sie dann als Kapläne und machte sie wegen des Priestermangels und Neugründungen von Pfarreien verhältnismäßig bald zu Pfarrern oder Administratoren. Bei den mei sten hatte er sich mit dem kleinen (nur drei Jahre dauernden) theolog. Kurs begnügen müssen. Um das Herbeiströmen etwaiger Abenteurer und ungeeigne ter Elemente zu verhindern, mußte jeder aus der Fremde (darunter auch eine Anzahl Franzosen) kom menden Priester, ähnlich den Kolonisten, einen Reise paß mitbringen. 9. Regesten des alten fürsterzb. Alumnates auf dem Stephansplatz Dr. Franz Lo i d 1 15. 1833 April 19. Wien. Bericht des „Obersten Vorstehers" der Redemptoristen ans Konsist.: Von 1823 bis 1833 wurden 62 Kandidaten aufgenommen, von die sen und den schon früher aufgenommenen legten 69 die Profeß ab: davon waren 7 bereits Priester. Von den 62 Professen wurden in Wien 20, in der Diözese Seckau 27 geweiht. Zus. waren ee also 54 Priester (7 +47). Davon fanden 23 in Wien Verwendung. Einer wurde defizient, einer starb. — 1822 wurden gezählt: 13 dienstfähige, keine defizienten Priester; 5 Profeßkleriker, 7 Novizen u. Kandidaten. — Ende 1832: 62 Prie ster, dazu 3 Defizienten, 20 Profeßkleriker, keine Novizen u. Kleriker. Priester, die in der Zeit von den abgelegten Gelübden dispensiert wurden, sind nicht ein gerechnet. — Unterschr.; Joseph Passerat. 16.1833 April 20. Wien. Bericht des Prediger Priors ans Konsist.: 1823 wurden 8 Profeßkleriker und 3 No vizen, 1832 wurden 10 Priester, 2 Nichtprofeß-Kleriker und 2 Novizen gezählt.3 Priester starben in diesem Zeiträum. —■ Unterschr.: P. Hyazinth Christen, Prior. (Fortsetzung folgt) Herausgeber, Verleger und Eigentümer: Erzb. Ordinariat. Wien I, Rotenturmstraße 2. — Verantwortlicher Schriftwalter: Univ.-Prof. Dr. Franz Loidl, Wien I, Rotenturmstraße 2. — Druck und VersendungMechitaristen-Buchdruckerei, Wien VII, Mechitaristengasse 4. 16

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