Wiener Diözesangeschichte 1960 - 1996

29/35, 40/47, 58/60, 63/72, 75/84, 87/94; Kopallik, a. a. O., Nr. XIV, 213/252. — ®) WDbl. 1900, 237/39, 244/51, 262f., 271 f. — ") Vom eb. Ordinariat „wegen seines prak tischen, reichen Inhalts und seiner vorzüglichen Aus stattung zur Verbreitung bestens empfohlen". WDbl. 1887, S. 60. — ^") Sh. Anerkennung im österr. kathol. Sonntagsblatt 1910/7.^3. 3. Mitarbeiter am Kopallik'schen Regestenwerk: Pfarrer Josef Maurer Dr. Franz Loid I Schrieb selbst eine Geschichte des Marktes Asparn a. d. Zaya^), wo er als Sohn eines wohlhabenden Grundbesitzers am 16. Jänner 1853 geboren und in der vom Minoritenorden betreuten Pfarrkirche zum hl. Pankratius^) getauft wurde und diezweiklassige Volks schule besuchte. Die dritte und vierte Klasse machte er privat und schloß sie mit der vorschriftsmäßigen öffentlichen Prüfung an der Zoller-Bemard'schen Hauptschule in Wien ab. Besuchte als Zögling des f. e. Knabenseminars „ob der Laimgrube")" das von den Piaristen geleitete Gymnasium in der Josefstadt 1865/ 1873 und dann als Alumne die theologische Fakultät und empfing am 25. Juli 1877 mit 18 Kandidaten^) durch den Generalvikar und späteren Titularerzbischof Dr. Angerer die Priesterweihe. Erhielt als ersten Seelsorgsposten Großrußbach, wo er auch als Provisor walten mußte, kam 1881 an die 1. f. Pfarre St. Johann Nepomuk in der Praterstraße an die Seite des damals schon alten und kränk lichen Pfarrers Dr. Wilhelm Drescher") und wurde am 1. September 1883 an die Pfarre St. Josef im V. Be zirk versetzt, wo er jedoch infolge seiner schwäch lichen Konstitution und labilen Gesundheit") schon nach einem Jahr wieder scheiden mußte. Übernahm am 3. September 1884 die Pfarre Markthof im March feld mit ihren etwa 600 Seelen, die ihn aber auf die Dauer nicht voll befriedigte, weshalb er am 1. Juli 1890 die alt-ehrwürdige Pfarre Deutsch-Altenburg an trat, die schon nach Ablauf von nur vier Jahren seine Todesstätte wurde, da er am 19. November 1894 erst 42 Jahre alt einem hartnäckigen Leiden erlag. Auf einem einfachen Metallkreuz stehen die Worte; „Un sterblich wie seine Seele sind seine Werke". Was dieser edle, fromme und eifrige Priester auf seinen fünf Seelsorgsposten und in der christlichen Caritas getan hat. ist ihm von Gott gelohnt und bleibt beispielhaft. Was er darüber hinaus aber bei seiner Aufgeschlossenheit und Begabung auf verschiedenen Kulturgebieten in der ihm so karg zugemessenen Zeit von nur einem und einem halben Jahrzehnt geschaf fen, trug ihm schon bei Zeitgenossen Anerkennung ein und ist in einem erschöpfenden Lebensbild festgehal ten'). Es sei nur erinnert an seine Tätigkeit für die „Zentralkommiss'ion zur Erforschung und Erhaltung der Kunst- und historischen Denkmale" sowie für an dere wissenschaftliche und Bildungszwecke, womit er sich während seines Aufenthaltes auf dem historischen Boden von Carnuntum, Deutsch-Altenburg und Hain burg befaßte®). Dann sei vor allem seines reichen Schrifttums gedacht, das er als Dichter (in den Jahren 1871/84)"), einfallsreicher volkstümlicher Schriftst^er und auch ernster Heimatforscher und Historiograph verfaßte. Das die Jahre 1881—1895 umfassende bibliographi sche Verzeichnis'") enthält in den Gruppen: A) Histo rische, biographische und novellistische Werke: drei zehn selbständige Drucke und zwei Erbauungs bücher"),B) Wissenschaftliche Abhandlungen in Fach zeitschriften (und als Separatdrucke erschienen): 33 Beiträge'^), C)In vers<diied^en Jahrbüchern, belle tristischen Zeitschriften xmd Kalendern enthaltene Novellen, Erzählungen, Bio^aphien und sonstige diverse Aufsätze: 147 Nummern, wozu noch zahlreiche kleinere Beiträge und ein Nachlaß kommra, war doch Maurer 1892/94 Redakteur der vom Kathol. Schul verein in Wien herausgegebenen „Christlichen Familie", 1892/95 Herausgeber des „Raphael-Kalender.s für junge Arbeiter" (Verlagsort Donauwörth) und Mit arbeiter einer Reihe von Zeltungen und den damals beliebten Kalendern'"). Hier stehen aber nur Beiträge für die Wiener Diözesangeschichte in Frage und da wiederum vornehm lich die zum Kopallik'schen Regestenwerk. So be arbeitete er gleich für den I. Band, der Geschichte der aufgehobenen Klöster in der Erzdiözese, Nr. VI, die Regesten des Klosters St. Agnes zur Himmelspforte''') und Nr. IX, die des Karmelitenklosters auf der Laim grube'"); und für den II. Band, der Geschichte der Bischöfe und Erzbischöfe Wiens, Nr. XI, die Regesten zur Geschichte des Fürstbischofs Philipp Friedrich Grafen Breuner (1639/69)'"), Nr. XVIII, die des Kards. und Fürsterzbs. Johann (III. Josef Trautson (Reichs fürsten zu Falckenstein) (1751/57)"), Nr. XIX, die des Kards. und Fürsterzbs. Christoph (II.) Anton Grafen Migazzi (von Sonnenthum u. zu Waal) (1757/1803)'®), Nr. XX, die des Fürsterzbs. Sigismund (II.) Anton Grafen von Hohenwart (zu Gerlachstein) (1803/20)'») und Nr. XXI, die des Fürsterzbs. Leopold Maximilian Grafen (zu) Firmian (1822/31)^"). Von weiteren diözesangeschichtlichen Werken seien genannt: „Cardinal Leopold (Karl) Graf Kollonitsch. Primas von Ungarn. Sein Leben und Wirken". Inns bruck 1887, das XV+574 Selten ximfaßt und wozu er nicht weniger als 25 Archive (z. B. in Wien, Graz, Preßburg, Budapest, Rom, Wien u. a.) auswertete^'). Dann „Anton Wolfradt, Fürsterzblsch v. Wien", Wien 1894, „Geschichte der Landesfürstl. Stadt Hainburg", im Selbstverlag, detto. Femer: „Die Hoyos'sche St. Ludwigs-Kapelle in der Minoritenkirche zu Wien"22), Cardinal Migazzis Urtml über die Jesui ten"»"), „Zur Geschichte der josefinischen Neuerun gen"»^), „Der sei. Cl. M. Hofbauer verhindert das Schisma der deutschen Katholiken auf dem Wiener Congresse"»"), „Marianisches Österreich, Stätten der Marienverehrung im Lande unter der Enns"»®), „Der erste Fürstbischof von Wien, biographische Skizze"»'). „Die Teilnahme des Cards. Leopold Grafen Kollonitsch an der Papstwahl d. J. 1689"»®), "Die Subsidien des Papstes Innozenz XI. zur Führung des Krieges gegen die Türken"»»), „P. Marco d'Aviano, eine biograph. Skizze"®»), „Card. Dr. Anton Gruscha"®') und „Fürst erzbischof Gruscha"®»), „Redacteur Msgr. Panholzer"®®), „Dr. Albert Wiesinger"®''), „Die Führer der Christsozialen Bewegung in Wien"®") u. n. a. Sind auch all diese historischen Arbeiten in man chem nun ergänzungs- und verbesserungsbedürftig, so zeugen sie doch vom ddözesan-'historischen Forscher fleiß imd können Klerikern unserer Erzdiözese zur An regung und zum Vorbild dienen. Auch darauf sei hin-

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