Wiener Diözesangeschichte 1960 - 1996

29. 1833 Mai 13. Wien. Konsist. an die Regierung. Das Konsist. erhielt „aus Anlaß der vom Fürsterz bischof angesuchten Bewilligung zur Erweiterung des Alumnats auch den Auftrag, in einem abgesonderten Bericht die von der Hofkanzlei aufgeworfene Frage zu beantworten, ob es nicht wünschlich erscheine, das Kirchenmeisteramt bei St. Stephan mit dem Curmeister in nähere Verbindung zu bringen. Das erzb. Konsist. ist allerdings der unmaßgeblichen Meinung, daß es nicht nur wünschlich, sondern auch den be stehenden allerhöchsten Verordnungen angemessen wäre, wenn das Kirchenmeisteramt in nähere Ge schäftsverbindung mit dem Curmeister, als Rektor der Metropolitankirche und als Stellvertreter eines jeweiligen Fürsterzbischofs, welcher eigentlich Pfarrer an der Metropolitankirche ist, gebracht werden würde, und kann sich diesfalls nur auf seine sclion bey einer anderen Gelegenheit, nämlich im Bericht v. 19. VII. 1827 (Z. 2340) gehorsamst dargelegte Ansicht berufen". Was den im Gang des Kirchenmeisteramtes be findlichen Brunnen angehe, so könne das Konsist. „über den Umstand, ob derselbe in den vorgeschlage nen Abschluß des Gebäudes bei der Vergrößerung des Alumnats zum Alumnat einbezogen werde oder nicht, und ob im 1. Falle nicht etwa die Steinmetzinnung Ansprüche auf den Genuß dieses Brunnens auf der Basis des Ubereinkommens v. J. 1635 gründen könne, um so weniger eine gegründete Bemerkung machen, da ihm der Plan, nach welchem das Alumnat erwei tert werden soll, nicht vorliegt und nur aus diesem Bauplan sich entnehmen ließe, ob der in Rede stehen de Brunnen zum Alumnat werde einbezogen werden oder nicht". — Konzept. 30. 1833 Mai 22. Wien. Verständigung der Alumnatsvorstehung über Genehmigung des Pumpenbrun nens. Siehe oben Nr. 27. — Unterschr.: Franz Zenner. 31. 1833 Juni 10. Wien Beantwortung von Nr. 28 durch das Konsist. an die Regierung. Auswertung des Berichtes von Nr. 26. Hinweis auf die üblen Folgen des Priestermangels. Es ergebe sich ein Jahresbedarf von 96 Alumnen. Die einzelnen Ansichten über Not wendigkeit und Ausführung der Erweiterung des erzb. Alumnats ergeben sich klarer aus den folgenden Ein gaben und Bewilligungen (siehe unten!) — Konzept. 32. 1833 Juli 6. Wien. Regierung ans Konsist. Die Provinz. Bau-Direktion hat „wegen Vornahme der Bauveränderungen in dem der Kirche St. Stephan ge hörigen Antheil des Curgebäudes zur Erweiterung des Alumnats um die Abhaltung einer örthlichen Commission angesucht," die stattfinden soll. 33. 1833 Juli 8. Wien. Erklärung des Konsist. zum Kommissionsprotokoll „wegen der für die Curgeistlichkeit bei St. Stephan infolge der Alumnatserweite rung erforderlichen neuen Wohnungen.": Da die Erwei terung des Alumnats die Räumung des ganzen von der Curpriesterschaft bewohnten 2. Stockes „in der Fronte" des Curgebäudes notwendig macht, muß das Konsist. bitten, daß die delogierten 3 Curpriester hinlängliche Wohnungen in jenem Trakt bekommen, den nun das Kirchenmeisteramt und die Kirchenkassa selbst inne haben. Dazu aber langen die 3 Zimmer, die sich der zeit im Kirchenmeisteramt befinden, auch dann, wenn das mittlere mit 2 Fenstern versehene Zimmer durch eine Mauer unterteilt würde, nicht, weil für die Un terbringung eines Dienstboten, der doch den von den übrigen Curgeistlichen ganz entfernt wohnenden Prie stern unentbehrlich sei, kein Raum erübrigt würde. Deshalb muß das Konsist. bitten, daß es bei dem ur sprünglichen Bauplan bleibe, nach dem nicht nur das Amtslokal des Kirchenmeisters, sondern auch dessen Wohnung oder wenigstens der größere Teil davon zu Wohnungen für die Curpriester hergerichtet und an statt „einer längs des Speisezimmers und des Maga zins der Cur zu ziehenden Mauer die nach dem ur sprünglichen Bauplan beantragte Stiege gebaut wer den sollte. Hinsichtlich der Entschädigung der Kirche von St. Stephan für die ihr „neuzugehenden" Aus lagen des Mietzinses für das Kirchenmeisteramt und für die Wohnung des Kirchenmeisters müsse das Kon sist. die Entscheidung den höheren Behörden gehor samst überlassen. — Anm. „Da ich nicht mehr Zeit. habe, diese Erklärung zu mundieren, so bitte ich Euer Wohlgeboren um deren gefällige Zurückgabe nach gemachtem Gebrauch." Fußmann. — Konzept. 34. 1833 November 14. Wien. Einbegleitung der von der Alumnatsdirektion dem Konsist. überreichten „Conten über die i. J. 1833 im Alumnat hergestellten Baulichkeiten" und der beiden Brunnen-Uberschläge (vgl. Nr. 8 u. 9) zur Adjustierung durch die hohe Lan desstelle. — Unterschr.: Josef Handschuh, Alumnats direktor; Franz Hübl, Vizedirektor u. Ökonom. 35. 1834 Mai 5. Wien. K. K. Stadthauptmann ans Konsist. Es handelt sich um die Ausbesserung der schadhaft gewordenen Dachrinnen am Curgebäude, deren Herstellung aber so wohl von der „f. e. Chur" als auch von der f. e. Güterdirektion verweigert wird. Daher ist eine Kommissionsverhandlung unter Bei ziehung sämtlicher Interessenten notwendig, um zu einem gütlichen Vergleich zu kommen. Die Verhand lung ist für 6. Juni d. J. um 9 Uhr im Bureau des Unterzeichneten, Regierungsgebäude I. Stock, ange setzt. 36. 1834 Mai 5. Wien. Derselbe ans Konsist. Die Regierung hat ihm die Verhandlung über die Bestrei tung der Kosten für die Räumung der Kanäle und für die Reparaturen am Brunnen im „Churhaus" zu St. Stephan übertragen. Termin: 2. Juni, wie Nr. 35. 37. 1834 Mai 31. Wien. Konsist. an den Stadthaupt mann (Freiherrn Joh. Nep. v. Bartenstein), daß für die beiden Kommissionen (Nr. 35 u. 36) alle Interessenten beigezogen werden, nämlich: der Cur- und Chormei ster v. St. Stephan, ein Ordinariatskommissär, ein Beamter der f. e. Güterdirektion. — Konzept. 38. 1834 Mai 31. Wien. Der Stadthauptmann ans Konsist., daß die separate Vorladung der f. e. GüterDirektion unterblieben sei, da er der Meinung gewe sen, das Konsist. werde sie zu dieser Kommission „abordnen". Die Vorladung wird rasch nachgeholt. 39. 1834 Juli 29. Wien. Stadthauptmann ans Kon sist., daß die Verhandlungen zur Beilegung der Diffe renzen wegen Bestreitung der Kosten, (siehe Nr. 35 u. 36) für 9. VIII. angesetzt seien. — Rückvermerk: Zur Kommission sind abgeordnet: Cur- und Chor meister Jos. Schneider, Alumnatsdirektor Jos. Hand schuh, ein Vertreter der f. e. Güter-Direktion. 40. 1835 Februar 5. Wien. Regierung ans Konsist.: Entschließung des Kaisers Franz I.: „Ich will der 21

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