tung der Bmderschaft in den Pfanen er warb sich der Jesuit P. Ignaz Querck (1659-1742). Dieser bereitete den Fürst bischof auf seinen zahlreichen Visitations reisen und begeisterte mit seinen Missions predigten die Bevölkemng zum Eintritt in die neue Bmderschaft. 1757 bestanden im niederösterreichischen Anteil der Diözese Passau, soweit dieser heute zur Erzdiözese Wien gehört, in folgenden Pfanen Chri stenlehrbmderschaften': Bisamberg, 1735 der Armen SeelenBmderschaft inkorporiert; Titel: Mater dolorosa und hl. Johannes derT. Bockfließ, errichtet am 26. August 1731;Titel: hl. Barbara. Braunsdorf, errichtet am 16. Mai 1754; Titel: hl. Johannes Nepomuk. Fels, errichtet 1756; Titel: hl. Johannes Nepomuk und hl. Margareta. Gaubitsch, errichtet 1730; Titel: Alle Heiligen. Großebersdorf, errichtet am 4. Septem ber 1732;Titel: Jesus, Maria und Joseph. Großenzersdorf, 1728 der RosenkranzBmderschaft inkorporiert Großkmt, Errichtungsjahr unbekannt, mit der Bmderschaft von der ewigen An betung des allerheUigstcn Sakramentes vereinigt. Großmßbach, errichtet am 15. August 1734;Titel; Jesus, Maria und Joseph. Haitzendorf, errichtet am 7. März 1731; Titel: hl. Florian. Harmannsdorf, errichtet am 3. Mai 1746;Titel: Kreuzauffindung. Hörersdorf, errichtet am 26. Juli 1738; Titel: hl. Anna. Jedenspeigen, errichtet am 4. September 1757;Titel: hl. Florian und hl. Donatus. Kagran, errichtet am 20. März 1731; Titel: hl. Sieben Sakramente. Ladendorf, errichtet am 1. Mai 1740; Titel: Maria Heimsuchung. Leobendorf, errichtet am 25. April 1740; Titel: Maria Himmelfahrt und hl. Markus. Leopoldau, errichtet am 11. April 1731; Titel: hl. Unschuldige Kinder. Leopoldsdorf,errichtet am 1. November 1737;Titel: Unbefleckte Empfängnis. Maisbirbaum,errichtet am 2. April 1732 (mit der Barbara-Bmderschaft vereinigt); Titel: hl. Barbara. Marchegg, errichtet am 1. Juli 1736; Titel:Todesangst Christi. Markgrafneusiedl, errichtet am 20. Jän ner 1743;Titel: hl. Sebastian. Niederleis, errichtet am 15. August 1756; Titel: Maria Himmelfahrt und hl. Apollonia. Niedermßbach, errichtet am 26. Mai 1743;Titel: hll. Isidor und Notburga. Obersiebenbmnn,errichtet am 14. Sep tember 1737;Titel: hl. Kreuz. Pillichsdorf, errichtet am 29. Juli 1730; Titel: hl. Martin. Pulkau, errichtet 1728; Titel: hl. Seba stian. Röschitz, errichtet am 17. Juni 1753; Titel: hl. Dreifaltigkeit. Roseidorf, errichtet am 8. September 1747;Titel: Maria Hilf. Schieinbach, errichtet am 4. März 1731; Titel: Guter Hirt, Simonsfeld, errichtet 1748; Titel: hl. Sebastian. Staatz, errichtet am 24. April 1731; Ti tel: hl. Georg. Stammersdorf,errichtet am 16.Novem ber 1731;Titel: hl. Nikolaus. Stetten, errichtet am 4. Dezember 1735; Titel: hl. Barbara. Stockerau, errichtet am 16. März 1753; Titel; hl. Johannes Nepomuk. Straning, errichtet am 19. September 1753 durch P.Ignaz Parhamer SJ; Titel: hl. Joseph. Stranzendorf, errichtet am 25. Jäimer 1734;Titel: hl. Franz Xaver. Ulrichskirchen, errichtet 1731; Titel: hl. Schutzengel. Waitzendorf, errichtet am 21. Jänner 1748; Titel: hl. Benedikt und hl. Petrus Martyr. Weinsteig (Filiale der Pfarre Kamabrunn), errichtet am 6. Juni 1731; Titel: hl. Petrus und Paulus. Wolkersdorf, errichtet am 11. April 1731;Titel: Mater dolorosa und hl. Johan nes Nepomuk. Dreißig Jahre nach ihrer Einfühmng durch Kardinal Lamberg war also die Bm derschaft noch nicht in allen Pfarren vertre ten. Als Gründe dafür nennt das Passauer Konsistorium in Wien folgende Umstände: Manche Pfarren seien einfach zu klein, um diese Bmderschaft einzuführen; in anderen bestünden schon andere Bmderschaften, die nicht durch eine neue Bmderschaft konkurrenziert werden sollten; in anderen Pfarren scheuten die Pfarrer die mit den Bmderschaftsfesten verbundenen Ausga ben für auswärtige Beichtpriester, schließ lich gab es noch Pfarren, wo die Pfarreinwohner schon in die Christenlehrbmderschaft einer benachbarten Pfarre eingetreten waren. In einem Verzeichnis der Bmderschaf ten im niederösterreichischen Anteil der Diözese Passau aus der Zeit um 1770® wer den zusätzlich folgende Christenlehrbmderschaften genannt: Altlichtenwarth (Titel: hl. Johannes Franciscus Regis); Eggendorf i. Th. (hl. Benedikt); Emstbmnn(Maria Hilf, Sitz der Bmderschaft: Bründlkirche); Grafenwörlh (hl. Sebastian); Großschweinbarth; Gun tersdorf(mit der Jesus, Maria und JosephBmderschaft vereinigt); Hagenberg (Unbefleckte Empfängnis); Hermbaum garten (Jesus, Maria und Joseph); HoUabmnn;Kleinengersdorf(hl. Veit); Komeuburg ^1. Maria und hl. Leopold); Laa (hl. Franciscus Regis); Langenzersdorf (vereinigt mit der Johannes NepomukBmderschaft); Leitzersdorf (mit der Jesus, Maria und Joseph-Bmderschaft vereinigt); Neuaigen (hl. Sebastian); Niederkreuzstetlen (Sieben Schmerzen Mariens); Raasdorf (mit der Maria Seelen-Hilf-Bmderschaft vereinigt);Pirawarth; Ruppersthal;Straß im Straßerthale (mit der Rosenkranzbmderschaft vereinigt); Sftonsdorf; Unterretzbach; Walterskirchen (Mater dolorosa); Wulzeshofen; Zellemdorf (Unsere Liebe Frau um ein seliges Ende); Zistersdorf. In der Erzdiözese Wien wurden die Christenlehrbmderschaften durch Erzbischof Kardinal Sigismund von Kollonitz (1716-1751) 1732 eingeführt'. In dem Einfühmngsdekret^° bezeichnet der Kardi nal es als eine seiner wichtigsten Pflichten als Bischof,dafür zu sorgen, daß alle Kin der und Unmündigen und alle, die das Göttliche Gesetz noch nicht kennen,in den Glaubensartikeln und in der christlichen Lehre eifrig und unermüdlich unterrichtet werden und so mit guten christlichen Sitten später ihr Leben nach den Geboten Gottes ausrichten können". Weiters verweist der Er^ischof auf seine große Verantwortung^2ßr den Fall, daß Kinder,denen ent sprechende Eltern oder Lehrer fehlen oder aus Armut nicht oder nur schlecht erzogen werden und nach ihren Jahren der Unbildung ins Verderben geführt werden und dabei auch noch andere mitreißen. Die erste Christenlehrbmderschaft wurde vom Kardinal am 19. März 1732,dem Fest des hl. Nährvaters Joseph, an der Domkirche unter dem Titel "Jesus, Maria und Joseph" eingeführt. In den Statuten werden die Mitgliederzu folgendem verpflichtet; Sich selbst zu bemühen, die wichtigsten katholischen Gebete zu verrichten und die Hauptpunkte der Christenlehre zu verste hen; nach Kräften mitzuhelfen, Kinder und andere der Unterweisung Bedürftige in der Christenlehrezu unterrichten. Den Vorsatz zu erwecken, Todsünden zu meiden bzw. unverzüglich zu beichten. Häufig die Akte des Glaubens, der Hoffoung und der Liebe zu verrichten. Den Pfarrern wurde aufgetragen, ein Verzeichnis der Kinder der Pfarre zu erstel len und diese alljährlich zu prüfen, die Er wachsenen zum Eintritt in die Christen lehrbmderschaft einzuladen, in den or dentlichen Predigten ebenfalls die Christenlehre zu berücksichtigen und dabei oft aufdie entsprechende Bmderschaft hin- ^weisen, wöchentlich eine katechetische Übung mit den Kindern durchzuführen, allwöchentlich eine gemeinsame Bmderschaftsandacht abzuh^ten,einmal an einem Sonntag im Monat eine feierlichere Kate chese und Andacht zu veranstalten. Abschließend mahnt der Kardinal alle Seelsorger seiner Diözese, diese auch für den Staat äußerst heilsame Bmderschaft nach Kräften zu fördern. Auch in Wien erfolgte die Einfühmng und der Ausbau der Christenlehrbmder schaften durch den Jesuiten P. Ignaz Querck". Eine Neuorganisation derselben erfolgte später durch das Wirken eines wei teren Jesuiten, von P. Ignaz Parhamer (1715-1786)". Seit 1747 in Wien als Ka techet und Prediger tätig, wandte er bald seine besondere Sorge der Organisation der Christenlehrbmderschaften zu. 1750 gab er ein "Allgemein-Nothwendiges Fragbüch lein" heraus, das ganz auf die Bedürfhisse der Christenlehrbmderschaften abgestimmt war. Von 1754 bis 1758 war Parhamer Superior der in den Ländern Österreich, Ungarn, Siebenbürgen, Kroatien und Slawonien durchgeführten Volksmissionen. So wurde 1755 in den Landdekanaten der Erzdiözese Wien (Fischaraend, Hainburg, Pottenstein und Oberlaa) in allen Pfarren die Christenlehrbmderschaft eingefühlt 59
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