sinnvoll und möglich schien, geeignete Pric.slcr aus dem Hcrkunf^land zu finden. Für ihren Aufenthalt in Österreich gehen ähnliche Regeln, wie für die Stipendiaten des AAI. Sie sollen den Aufcnthdt in Eu ropa nebenbei für Studien nützen und als Kaplan ihrer Gemeinde für die Dauer von drei bis fünf Jahren im Einsatz sein, bevor sie zurückkehren und durch einen neuen Kaplan abgelöst werden. Auf diese Weise sind fhichtbare Kontakte zwischen der ARGE AAG und den verschiedenen Di özesen und Orden der Herkunftsländer der Gemeinden entstanden und werden sorg fältig in gegenseitigem Auslausch gepflegt. Die Kapläne sind von der ED.Wien für die jeweilige Gemeinde im Rahmen der ARGE AAG angc-stcllt und werden im Inslitutsrahmcn sowohl persönlich, als auch in ihrer Tätigkeit für die Gemeinde und beim Studium umfassend begleitet. Be züglich des Alters der Priester ist ein ge wisse;?, für ein Weiterstudium noch sinn volles Limit erstrebenswert. Die ARGE AAG setzt sich für die ide elle und materielle Förderung ihrer Mitgliedsgemeindcn, sowie um regelmäßigen Austausch der GcmeindcverantwortUchen und die vita communis der Priester ein. Zugleich geht es ihr um ein gegenseitiges Kennen- und Schätzenlernen des kirchlichen Lebens und seiner Eigenheiten hier am Ort und in den verschiedenen Kirchenübcrlieferungen der einzelnen Gemeinden. Letztere sind inzwischen nicht nur rechtlich ein integraler Bestandteil der Kirche Wiensgeworden. DasBemühen um Weitklrchlichkcit Gemäß den unterschiedlichen Traditio nen,Riten und Kulturen der Ortskirchen in den verschiedenen Ländern Afrika.s, Asicn.s und Lateinamerikas spiegeln auch die in Wien lebenden kath. Gemeinden aus diesen Kontinenten die Vielfalt der Weltkirche. Jede Gemeinde feiert die Gottesdienste in ihrer Muttersprache, mit dem Lied- und Gebetsgut ihrer heimatlichen Kir chentradition. In der indischen Gemeinde beispielsweise etwa wird die Liturgie im Syroraalabar-Ritus gestaltet. Dem engen Zusammenhang von Kult und Kultur entsprechend entfalten die einzelnen Gemeinden neben der Liturgie rege kultu relle Aktivitäten. Für Kinder und Ju gendliche wird Tanz-, Musik- und Sprachunterricht in Muttersprache erteilt. Wesentlich für echte Welikirchlichkeit aber ist der Austausch der verschiedenen Traditionen und das Zeugnis der Einheit. Deshalb werden vier Mal im Jahr gemein same Gottesdienste aller Gemeinden aus Afrika,Asien und Lateinamerika begangen, zu denen auch immer Gäste aus der Kirche Wiens geladen sind. Im Oktober gestaltet die ARGE AAG den "Sonntag der Welt kirche" im Stephansdom, der gemeinsam mit dem zuständigen Bischof, F. Kuntner gefeiert wird. Am 8. Dezember findet jährlich die Adventfeier statt, die aus einer Vesper und einem inhaltlich besonders gestalteten Teil besteht. Der Aschermitt woch wird ebenfalls von allen gemeinsa men vorbereitet und begangen. Einen Sonntag vor Pfingsten findet dann die so genannte "Pfingstfcier" statt, in deren Rah men Erwachscncntaufcn und Firmungen gefeiert werden.Das anschließende Kultur programm zeigt in anderem Rahmen nochcinmal die Verschiedenheit und Reich haltigkeit dieser Völker. Die Begegnung miteinander findet auch in den monatlichen Sitzungen statt, an denen Vertreter und Leiter aller Gemeinden teilnehmen. Diese Treffen dienen nicht nur dem Erfah rungsaustausch und der Planung gemein samer Programme, sondern haben jeweils auch einen inhaltlichen Teil, der mit einem Referat einer kompetenten Persönlichkeit der Kirche oder Gesellschaft Wiens einge leitet wird. Themenschwerpunkte waren jeweils für ein Jahr: - Die Kirche Wiens- Ihre Geschichte und ihre Einrichtungen(1984/85) - Die Anliegen und Bedeutung des II. Vatikanischen Konzils(1985/86) - Kirche in pluraler Gesellschaft (1986/87) - Möglichkeiten der Glaubensverraittlung(1987/88) - Altes und Neues auf dem Prüfstand des heutigen Christen- Vatican II revisited (1988/89) -Der Auftrag der Christen für Zeit und Welt Iii der Gegenwart(1989/90) - Ökumene - die Zukunft der Kirche (1990/91) - Die Bibel zwischen Fundamentalis mus und Kritizismus(1991/92) - Kirchcngeschichtliche Umbrüche der westlichen Kirche(1992/93) Die monatlichen "Get together" finden in den letzten Jahren in Form von Besuchen bei den wichtigsten religiösen Ge meinschaften statt.Im Laufder Zeit wurden zahlreiche Reisen unternommen. Zu den Standardprogrammen gehört dabei eine Ösicrreichrundfahit auf den Spuren der Christianisierung des Lande.s, sowie eine durch Italien zu den Stätten der früh christlichen Kirchen des Westens. Die Kirche - ein Haus für alle, die an Christus glauben Der Einsatz für weltkirchliches Mitein ander geht aber auch über konfessionelle Grenzen hinaus: Zu Epiphanie und in der 0.sterfestzeit begehen die katholischen Ge meinden mit Angehörigen fast aller christlichen Kirchen in Wien einen Öku menischen Gottesdienst. Bisher nalunen daran von den altorientalischen Kirchen gemeinden Vertreter der syrisch ortho doxen, der syrisch-orthodoxen aus Indien, der koptischen und der armenischen teil, ebenso von der griechisch orthodoxen, der methodistischen und baptistischen, von evangelischen Kirchen aus Korea, Japan, Taiwan, sowie von der internationalen evangeii.schen Gemeinde im Albert Schweitzer-Haus,dem Nachbarn des AAI. Einige dieser Gemeinden haben entweder ihre Gottesdienste in AAI-Räumlichkeiten oder nehmen an verschiedenen Programmen im Haus teil. Im AAl-Studcntcnlicim wohnen neben den Katholiken auch evangelische, koptische, äthiopische und orthodoxe Studentinnen. Die indische orthodoxe Gemeinde,die aus einer kleinen Gruppe besteht, führt seit der Rückkehr ihres Priesters nach Indien keine eigenen Programme mehr durch, ist aber fast gänzlich in der syromalabrischen indisch katholischen Gemeinde integriert. Bei dem Epiphanietreffen dieses Jalires wurde ein ökumenischer Bibelkreis angeregt, der Anfang weiterer ökumenischer Ge sprächsrunden werden soll. Begegnung der Weltreligionen Von Anfang an verstand sich das AfroAsiatische Institut als "ein Haus der Reli gionen". Es steht daher nicht nur allen of fen,sondem versucht,^r Begegnung mit einander zu führen, um der Gefahr von Synkretismus und Vereinheitlichung ei nerseits, gegenseitiger Ablehnung ande rerseits vorzubeugen. Das Zusammenleben Angehöriger verschiedener Religionen und Weltanschauungen alleine ist schon eine Aufgabe, die in einer zunehmend muitireligiös geprägten Kultur Modellcharaktcr haben könnte. Seit 1981 fand jeden Monat ein "Dialog der Weltre ligionen" statt, an dem Christen, Muslime, Hindus, Buddhisten und Färsen teilnah men. Damit soll auch der gemeinsame Auftrag für humanitäre Werte bewußt ge macht werden. Als 1987 der damalige Ge neralsekretär der World Conference on Religion and Pcace(WCRP),John Taylor, an den Rektor des mit dem Ansinnen herantrat, eine Österreichsektion der Organisation zu gründen, fand er spontan ein positives Echo. Diese Konferenz, die eine weltweite Bewegung aus Frauen und Männer aller Religionen ist, setzt sich seit 1968 für Frieden und Menschenwürde ein "und ist als "non goverraental Organisation" der UNO assoziiert. Im Abstand von zwei bis drei Monaten findet sich seit nunmehr vier Jahren regelmäßig eine kleine Gruppe interessierter Buddhisten, Christen, Hindus, Juden,Muslime und Parsen zusammen.Die erste Zeit galt noch vorrangig dem Kennenlernen der Inhalte der anderen Religionen. Seit Hcrb.st 1992 sind die Friedenfrage selbst und die Möglichkeiten gemeinsamer sozialer oder pazifistischer Einsätze zentrales Thema. Im Mai 1990 fand das Europatreffen von WCRP im Bil dungshaus St. Gabriel bei Wien statt, Überblick über die einzelnen Gemeinden AAI-Gemeinde: Ihre Teilnehmer fluktuieren stark, wie es dem We.sen einer vorwiegend studentischen Gemeinde entspricht. Als internationale Dachgemeinde ist sie Bcgegnungsfomm für die Gemeinden. Die Gottesdienste werden regelmäßig in deutsch, englisch und französisch gefeiert. Ein besonderer Schwerpunkt ist die Vorbereitung von Er wachsenen für die Taufe. Der Unterricht dauert etwa zehn Monate und geht im Sinne des Anliegens der Inkulturation be sonders auf die kulturelle Herkunft einer seits aus islamischen Ländern, andererseits aus hinduistisch-buddhistischcn Ländern n
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