Wiener Diözesangeschichte 1960 - 1996

sammengetragen worden. Die in goldenen Lettern auf einer Marmortafel aufgetragene Inschrift lautet; In diesem Walde wurde der große Erforscher unserer Heimat Dr. Anton Hrodegh am 28. Oktober 1875 ge boren, und zeigt Hrodeghs Büste in Bronze-Hoch relief. Mitgeteilt von Pfr. K. Göttschner in Schiltem. Auch Gedichte wurden dem Toten gewidmet: sh. Ge denkbuch, S. 336 (Kremser-Zeitung, Juni 1927; Ge denkbuch S. 338a. — Vgl. hiezu WPZ 1927, S. 62f.; Menghin sdireibt von etwa 30 wissenschaftl. Werken, das Gedenkbuch von über 100 großen und kleineren Veröffentlichlangen, darunter auch belletristische Ar tikel. 7. Mitarbeiter am KopalHk'schen Regestenwerk:Pfarrer Otto Eigner Dr. Franz Loid I Gebürtiger Wiener (10. 11. 1856) und nach dem üblichen Studiengang^) am 25. Juli 1880 im Stephans dom geweiht, war Otto Eigner ab 10. Oktober 1880 als Kooperator in Laa a. d. Thaya, vom 12. September 1882 an in Stodcerau und seit 8. Jänner 1884 in Lichtenthal (Wien IX) tätig. Übernahm mit 1. Juni 1886 die Pfarre Obritz bei Hadres (Dekanat Haugsdorf) im Weinviertel, von wo er um die Wienerwald-Pfarrei (Klein-)Marlazell kompetierte und sie mit 25. November 1893 bezog. War hier Nachfolger des späteren Katechetikers Johann Ev. Pichler, der die Stadtpfarre Maissau (ebenfalls Weinviertel) erhielt, wo er sich dann mit seinem um zwei Jahre jüngeren Bruder Wilhelm, der sein Kooperater geworden, ganz der Katechetik widmete. Eigner offenbarte nun in (Klein-)Mariazell sein Interesse für die Wiener Diöz^angeschichte, das sich nicht sosehr um die Pfarreien^), sondern um aufgeho bene Klöster und vor allem um die Wiener BistumsVorsteher drehte. Nachdem er für den I. Band der „Regesten zur Geschichte der Erzdiözese Wien" 1890 den Beitrag Nr. XV: „Regesten zur Geschichte der österreichischen Provinz der unbeschuhten Karmeliten"®), beigesteuert hatte, begann er, sich eingehend mit der Geschichte des unter der Mitwirkung des hl. Leopold (sh. Traditionsakt v. J. 1136) vom Geßchlechte derer von Schwarzburg-Nöstach gestifteten, jedoch von Josef II. 1782 aufgehobenen Benediktiner stiftes (Klein-)Mariazell-*) schon in Obritz zu befas sen®). Hat etwa gar diese Arbeit bei der Bewerbung um diese nunmehrige Weltpriesterpfarrei mitgespielt? Jedenfalls brachte der i. J. 1900 nach Benützung des Ignaz Franz Keiblinger'schen®) Nachlasses'^) im Selbst verlag®) seine grundlegende und ausführliche Mono graphie: „Geschichte des aufgehobenen Benediktiner stiftes Mariazell in Österreich" heraus®). Dazwischen arbeitete er noch an den „Regesten zur Geschichte der Bischöfe und Erzbischöfe Wiens", die 1894 als II. Band des Kopallik'schen Regestenwer kes erschienen, worin er unter den sechs Mitarbeitern als Hauptbearbeiter erscheint, lieferte er doch von 21 bzw. 24 Beiträgen allein zehn^®). Bs sind dies die Regesten zur Geschichte des Bistums-Administrators Petrus Canisius"), des Bischofs Anton Brus^^), des Bistumsverwesers Urban Sagstetter^®), des Bischofs Caspar Neubeck^'*), der Fürstbischöfe Anton Wolfradt^®), Wilderich von Walderdorff^®), Emerich Sinelli^^), Emest Graf von Trautson und Falkenstein^®), Franz Anton Graf von Harrach auf Rohrau^®) und Franz Baron Rummel®®). Nach all dem leistete also Pfarrer Eigner beachtlidie Beiträge zum großen Regestenwerk und damit zur Wiener Diözesangeschichte. Am 29. August (1. Sept.) 1901 übernahm er die Pfarre Bockfließ, die er gut verwaltete und wo er auch die Chronik vorbildlich schrieb®^), war 1910 vorüber gehend provisorischer Dechant, trat aber mit 30. De zember 1911 in den dauernden Ruhestand und starb am 13. Dezember 1918 im Priester-Kranken- und Defizienten-Institut in Wien III (Ungargasse 38) nach 62 Lebens- und 38 Priesterjahren. Quellen u. Lit: EOa, Personal-Tabelle VII 237; Personalstand der Wr. Erzdiözese; Wr. Diöz.blatt 1880/ 144, 1886/132, 1893/264, 1910/196; EOa, Klerus-Kartei; Nekrologium d. Geistlichkeit d. Erzd. (1. I. 1900/1. III 1946), S. 150; Topographie v. Nö. VI 163^, VII 425^. Anmerkungen: ^) Grippel J., Geschichte d. f. e, Knabenseminars Oberhollabrunn, 1906, S. 106. — War von 1868/73 Zögling. — ®) Lieferte hiezu keine Rege sten. — ■■') S. 253/64. — Vorher im WDbl. 1889, S. 100/ 107, 111/115. — Lex. f. ThuK. (1961) VI 330. — ®) Sh. Nr. 9, ebd. S. IX. — ®) Melker Kapitular (t 1869), daselbst Prof., Bibliothekar, Archivar u. Geschichts forscher. Herders Konv. Lex. 1905® IV 1484. — '') Sh. Nr. 9, Titel des Werkes und Vorrede S. VII. — P. Vin zenz Staufer OSB. in Melk versprach die Herausgabe des Nachlasses, kam aber nicht dazu. Sh. Nr. 9, ebd. S. IX. — ®) Bedauert in der Vorrede die „skandalösen" Zustände, daß wissenschaftl. Publikationen so wenig gefördert und gekauft werden. — ®) Im Titel: „Mit Benützung des Ign. Franz Keiblinger'schen Nachlas ses". Mit 8 Abb. und 5 Wappentafeln. Wien. XIII + + 533 Seiten. Gewidmet zum 25jähr. Abtjubiläum. — ^®) Dazu Kopallik und Maurer nur je fünf. — ®^) WDbl. 1890, S. 219/221. — Kopallik, Bischofsregesten II. Nr. V, 108/110. — 12) WDbl. 1890, S. 221/225. — Kopallik, a-a.O., Nr. VI, S. 110/114. — i®) WDbl. 1890, S. 225/227, 230/240, 243/251, 253/261. — KopalUk, a.a.O., Nr. VII, S. 114/141. — ") WDbl. 1890, S. 261/263, 267/ 275, 277/282, 1891, S. 3/5. •— Kopallik, a.a.O., Nr. VIII, S. 141/160. — ") WDbl. 1891, S. 201/204, 206/211. — Kopallik, a.a.O., Nr. VI, S. 110/114. — i®) WDBl. 1890, S. 248/250. — Kopallik, a.a.O., Nr. XII, S. 319/321. — •') WDbl. 1891, S. 250/252. — Kopallik, a.a.O., Nr. XIII, S. 321/322. — 1®) WDbl. 1891, S. 252, 253/254. — Kopal lik, a.a.O., Nr. XIV, S. 322/324. — ®®) WDbl. 1891, S. 255. — Kopallik, a.a.O., Nr. XV, S. 325. — ®®) WDbl. 1891, S. 255/257. — Kopallik, a. a.O., Nr. XVI, S. 326/ 327. — ®^) Gedenkbuch der Pfarre Bockfließ II 119/188. — War auch Ehrenbürger. 8. Kleines heiliges Wien: Religiöse Hauszeichen und Pietätsgegenstände Dr. Franz L o i d 1 Hermanngasse: Nr. 25, große Dachauischrift: „Zum Segen Gottes". Kaiserstraße: Auf der Gittertür zum Platz vor der Lazaristenkirche: IHS; auf der linken Seite: Sta. St. Petrus, auf der rechten Seite: Sta. St. Paulus; im Giebel des lin ken Hauses Sta. St. Josef mit Jesukind, im Giebel des rechten Hauses Sta. St. Vinzenz v. Paul mit Kind, beide in einer Nische. Nr. 5 und 7, Pfarrhaus u. Kloster: Im Giebel Re lief: Auge Gottes im Dreieck, darüber Kreuz. 14

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